Dublin
Dublin ist die Hauptstadt und mit mehr als 520.000 Einwohnern die größte Stadt der Republik Irland. 

Ursprünglich bestand die Stadt aus einer keltischen Siedlung mit dem Namen
„Áth Cliath“, was soviel wie „Hürden-Furt“ bedeutet. Im Jahre 842 gründeten die  Wikinger daneben ein eigenes Dorf, das sie „Dubh Linn“
nannten, was mit „Schwarzer Sumpf“ übersetzt werden kann. Der heute noch gültige irische Name der Stadt lautet "Baile Átha Cliath", übersetzt "Stadt an der Hürdenfurt".

Die Idee, einen Tag in Dublin zu verbringen, ergab sich eigentlich nur aus der Tatsache heraus, dass unser Rückflug von Dublin aus morgens um 09:20 Uhr startete. Wären wir bis zum Schluß in Cork geblieben, so hätten wir schon sehr, sehr früh von dort aus Richtung Flughafen losfahren müssen. Und wenn wir dann schon planten, bei den Kollegen der IPA Dublin zu übernachten, dann wollten wir wenigstens auch einen ganzen Tag für einen kleinen Stadtbummel haben.

Als wir über die Küstenstraße (siehe [Tour]) schließlich Dublin erreicht hatten führte uns unser erster Weg zur Christ Church. Allerdings zugegebenermaßen nicht, um die Kirche zu besuchen, sondern weil sich dort in unmittelbarer Nähe "Leo Burdock's", Dublins bester und berühmtester Chipper befindet. Auf diese Portion Fish'n'Chips hatten wir uns schon sooooo lange gefreut. Da nimmt man es -wenn als Schwabe auch schweren Herzens- hin, dass die Portion satte 8,90 Euro kostet! Aber für uns bleibt es dabei: Bei Leo Burdock's bekommt man die besten Fish'n'Chips der Welt!  

Nachdem wir uns im Garten der Christ Church satt gegessen hatten ging es weiter zur Mountjoy Garda Station, wo wir den Schlüssel für das IPA Haus in Empfang nehmen konnten. Kurze Zeit später trafen wir dann am IPA Haus, das etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt, ein und bezogen unser Zimmer. Positiv überrascht waren wir von dem offensichtlich ganz frisch renovierten "en-suit" Badezimmer. Schöne, neue Fliesen, eine große Glasdusche - aber wieder (wenn auch neu) ein Waschbecken mit getrennten Wasserhähnen für warmes und kaltes Wasser. Diesen Unsinn werden sie auf der Insel wohl nie abschaffen ...

Für den Abend hatten wir uns noch einen Besuch der Knightsbridge-Bar im Hotel Arlington vorgenommen. In Dublin empflieht es sich wirklich, öffentliche Verkehrsmittel in Anspruch zu nehmen. Deshalb gingen wir zu Fuß zur rund 500 m entfernten Bushaltestelle und fuhren mit einem der typischen Doppeldecker bis zur Haltestelle O'Connell-Street in der Stadtmitte. Die Fahrt kostet pro Person 1,40 Euro.

Tipp:
Es wird dringend geraten, den Fahrpreis in Münzen passend bereit zu halten, da die Fahrer kein Rückgeld geben. Bei Überzahlung erhält man ein "change ticket", das man jedoch nur in der Geschäftsstelle von Dublin Bus gegen Bargeld eintauschen kann! Ebenso nehmen die Fahrer keine Geldscheine an!
Wenn man sich längere Zeit in Dublin aufhält, dann sollte man sich nach einem "Rambler-Ticket" erkundigen, mit dem man mehrere Tage alle Busse (außer Nitelink und Flughafenbus) nutzen kann.

Und gleich noch ein Tipp:
Die Dubliner Stadtbusse halten an den Haltestellen nur dann an, wenn jemand aussteigen möchte und/oder wenn der Passagier, der einsteigen möchte, dem Fahrer ein deutliches Handzeichen gibt. Macht man dies nicht, so darf man sich nicht wundern, wenn die Busse an der Haltestelle vorbei fahren!

Es war schon dunkel, als wir in der O'Connell Street ankamen. Am "Spire", der 123 Meter hohen Nadel in der Mitte Dublins, vorbei gingen wir über die O'Connell Bridge zur Ha'Penny Bridge und von dort aus weiter in Richtung Temple Bar. Es war wirklich unglaublich, was hier Ende Oktober abends um diese Zeit noch los war! Zeitweilig drängten sich die Menschen geradezu durch die Dubliner Kulturmeile, wo an verschiedenen Ecken Straßenmusiker ihr Können demonstrierten.

Zurück über die O'Connell Bridge erreichten wir unser Ziel, das Arlington Hotel am Bachelors Walk. Die Bar, die eher einer großen Trinkhalle ähnelt, war schon gut gefüllt und so waren wir froh, dass wir noch einen Sitzplatz in Sichtweite der Bühne bekamen. Hier warteten wir nun auf die irische Tanzvorführung, die wir ja vor Jahren hier auch schon gesehen hatten. Allerdings wunderten wir uns schon sehr darüber, dass eine Band in aller Ruhe ihr komplettes Equipment auf der Bühne aufbaute ....

Es dauerte eine Stunde und auch wenn ich es ungern zugebe, es ist Sabine's "Nikotin-Sucht" zu verdanken, dass sie das Schild "Irish Dance downstairs" (!!) entdeckte. Zwar hatten wir uns schon gefragt, wohin denn die Leute über die Treppe nach unten verschwanden. Dass sich dort aber eine ganz neu eingerichtete Bar befand, hatten wir nicht gewußt. Nun also nichts wie ab in den Keller!
Hinter einer großen, dicken Holztüre erwartete uns ein Saal, der die selbe Größe wie die "Trinkhalle" im Erdgeschoss hatte. Was diesen Raum aber auszeichnete, waren die leicht terrassenförmig angeordneten Tische. So hatte man fast von jedem Platz aus ideale Sicht auf die Bühne. Auf dieser Bühne saßen, brav aufgereiht, die Musiker der Gruppe "Puca & friends", die mit ihrem Irish Folk eine super Stimmung verbreiteten. Hier fühlten wir uns richtig wohl! Im Gegensatz zu den früher eher steril dargeboteten Irish Dance Vorführungen auf der Bühne im Erdgeschoss, traten die Tänzer immer wieder zur Livemusik von "Puca & friends" auf und zeigten ihr Können.
Das war für uns ein wirklich schöner Abend, an den wir noch lange denken werden!

Tipp:
Wer mitten in Dublin guten Irish Folk UND Irish Dance, und das ganze auch noch zu vernünftigen Preisen erleben möchte, der sollte auf jeden Fall den Keller (!!) der Knightsbridge Bar im Arlington Hotel am Bachelors Walk (direkt am Nordufer der Liffey) besuchen!

Noch einmal gab es ein "irisches" Frühstück. Für heute hatten wir einen größeren Spaziergang durch Dublin geplant, der uns auch zu einigen Caches in der Innenstadt Dublins führen sollte. Das "Geocachen" in der Stadt ist eine besondere Herausforderung - und eine ganz besondere Herausforderung in einer so hektischen und auch am Sonntag lebhaften Stadt wie Dublin. An einigen Stellen mußte man sich schon ganz besonders tarnen, um nicht aufzufallen. Es ist fast unglaublich, dass sich trotz der vielen Menschen, die in dieser Stadt unterwegs sind, Verstecke an öffentlichen Plätzen und sogar mitten in der Haupteinkaufsstraße, der Grafton Street, halten können.
Bei unserer Tour durfte natürlich ein Abstecher in das "St. Stephens Green Shopping Center" nicht fehlen. Nicht nur hier, sondern eigentlich überall in Irland, war die "Halloween"-Dekoration allgegenwärtig. Kaum ein Geschäft, das sein Schaufenster nicht mehr oder weniger "gruselig" dekoriert hatte oder allen möglichen Tand für Halloween verkaufte.

Auf dem Rückweg zum IPA Haus konnten wir dann noch erleben, dass es unheimlich viele Schlösser in Dublin gibt! Am Geländer der Ha'Penny Bridge baumeln unzählige Vorhängeschlösser, sogenannte "Love Locks" die als Symbol der Liebe von Verliebten aus aller Welt hier angebracht wurden. Recherchen zufolge ließ die Stadt Dublin im vergangenen Jahr schon einmal die Schlösser mit einem Bolzenschneider entfernen, weil sie um das Wohl der im Jahre 1816 erbauten Brücke fürchtete. Die Verliebten (oder sind es einfach Touristen, die ihre Liebe zu Dublin zeigen wollen?) scheinen recht hartnäckig zu sein!

Müde, aber mit vielen Eindrücken und einigen gefundenen Caches, kehrten wir am Abend in unser Quartier zurück. Heute hieß es bald schlafen zu gehen, denn am nächsten Morgen mussten wir schon wieder Abschied nehmen.