Flug |
Wenngleich Ryanair auch vor diesem
Flug wieder einmal in der Kritik stand (angebliche "Notlandungen" in
Spanien), entschieden wir uns auch in diesem Jahr für diese
Gesellschaft. Schließlich waren die Flugpreise unschlagbar:
Stuttgart - München mit der Bahn ist teurer als Memmingen - Dublin
hin und zurück mit Ryanair! Allerdings konnten wir die
"Kreditkartengebühr" dieses mal nicht umgehen, da es eine
kostenfreie Buchung über Prepaid-Mastercard nicht mehr gibt.
Ryanair bietet zwar die "Cash Passport-Karte" an, die aber u.a. wegen
der Mindestaufladung von 175 Euro bestenfalls für Vielflieger
geeignet ist. Da wir aber beschlossen, mit "kleinem Gepäck",
sprich nur mit Handgepäck zu reisen, hielten sich die Kosten
für den Flug sehr in Grenzen.
Tipp:
Für den Flug hatten wir uns kleine "Trolleys" besorgt, die den
Maximalmaßen der meisten Airlines entsprechen (Ryanair: 55 x 40 x
20 cm). Das Maximalgewicht von 10 kg erreichten wir weder beim Hin-
noch beim Rückflug. Es erwies sich als sehr angenehm, die Trolleys
zu ziehen anstatt z.B. Rücksäcke auf dem Rücken zu
schleppen. Übrigens: Weder die Größe noch das Gewicht
unseres Handgepäcks (oder auch anderer Reisender) wurde
an einem der Flughäfen überprüft (hierfür übernehmen wir aber natürlich keine Gewähr!).
Tipp:
Die Parkplätze am
Flughafen Memmingen kosten 8.- Euro pro Tag, wobei sich der Betrag bei
längerem Aufenthalt etwas verringert. In unserem Fall wären
für sechs Tage 33.- Euro fällig gewesen.
Wer hier sparen möchte,
der kann sein Fahrzeug auf dem eingezäunten und
videoüberwachten Parkplatz der Firma Lorenz abstellen. Die
Parkgebühren betragen hier in der ersten Woche 3.- Euro/Tag, in
der zweiten und dritten Woche 2,50 Euro/Tag und ab der vierten Woche
nur noch 2.- Euro/Tag. Die Gebühr wird über einen
Parkscheinautomaten im Voraus entrichtet. Die Entfernung vom Parkplatz
bis zum Terminal beträgt ca. 800 m. Unter der Woche (Mo.-Fr.,
07:30 Uhr - 17.00 Uhr) wird ein kostenloser Shuttleservice angeboten.
Weitere Infos gibt es im Internet unter www.parken-airport-memmingen.de.
Der Hinflug war wie immer völlig problemlos und absolut
pünktlich. Dafür hatte es der Rückflug in sich! Bis zur
Schwäbischen Alb hatten wir bestes Wetter und beste Sicht auf den
Boden. Wir konnten sogar Laichingen mit bloßem Auge erkennen.
Doch dann folgte eine dicke Wolkenschicht, was eigentlich auch noch
kein Problem darstellt. Schließlich hatten wir schon mehrfach
erlebt, dass man beim Landeanflug erst einmal durch eine Wolkenschicht
hindurch muss, bevor man wieder freie Sicht auf den Boden hat. Ohne
Böses zu ahnen tauchten wir dann auch über Memmingen in die
dichten Wolken ein. Doch anstatt den Boden zu sehen hörten und
spürten wir plötzlich, dass die Maschine durchstartete und
wieder an Höhe gewann. Nachdem wir uns wieder "über den
Wolken" befanden, erklärte der Flugkapitän über die
Bordlautsprecher, dass das Wetter in Memmingen sehr schlecht sei und
die Landung deshalb abgebrochen werden mußte ...
In der Hoffnung auf bessere Bedingungen kreisten wir nun 30 Minuten
über Memmingen. Nach 20 Minuten erklärte Kapitän Ryan
(ich glaube, der hieß wirklich so!) dass nun eine kleinere
Maschine, die vor uns in der Warteschleife flog, einen weiteren
Landeversuch starten würde. Dann wisse man mehr über die
genauen Bedingungen. Weitere 10 Minten später ließ der
Kapitän uns wissen: "Unfortunately the other plane did not make
it. But now we are going for it!". Okay, die anderen hatten es nicht
geschafft - nun versuchen wir es nochmal. Sprach's und drehte aus der
Schleife ab in Richtung Memmingen.
Als die Maschine nun erneut in die Wolken abtauchte wurde es sehr ruhig
im Flugzeug. Man spürte wie die Maschine immer weiter absank und
sie gleichzeitig mehr und mehr abgebremst wurde. Ich glaube, in diesem
Moment waren alle Augen nach unten gerichtet in der Hoffnung, jetzt
gleich den Boden zu sehen. Es schien Ewigkeiten zu dauern -
zumindestens kam es uns so vor. Und dann heulten plötzlich die
Triebwerke wieder auf und der Schub drückte uns in die Sitze. Als
wir dann die Wolkenschicht wieder unter uns gelassen hatten und das
Flugzeug seinen Steigflug beendet hatte, fiel sicher vielen Passagieren
ein Stein vom Herzen! Was für den Kapitän sicher eine reine
Routinesache war, die er wahrscheinlich schon tausend mal erlebt hatte,
hatte bei uns doch für ein recht mulmiges Gefühl gesorgt.
So waren wir doch einigermaßen erleichtert als Kapitän Ryan
uns mitteilte, dass man nunmehr nach Friedrichshafen fliegen werde, da
dort eine Landung problemlos möglich sei. Und so war es denn auch.
Zwar hatte es auch hier eine Wolkendecke, die aber schnell
durchquert war und es folgte eine sanfte Landung, die nun ausnahmsweise
auch von uns beklatscht wurde! Wir sind der Meinung, dass der Pilot mit
seiner Entscheidung, die Anflüge abzubrechen und nach
Friedrichshafen zu fliegen absolut richtig und verantwortungsvoll
gehandelt hat!
Was nun folgte sollte eigentlich auch einmal in den Medien berichtet werden:
Nach kurzer Wartezeit im Flugzeug (ca. 10 Minuten) wurden wir von den
(auf dem kleinen Flughafen sicher nicht vorbereiteten) Vorfeld-Bussen
abgeholt und zum Terminal gebracht. Hier wurden wir von den Kollegen
der Bundespolizei, die wahrscheinlich auch nicht mehr mit einer
Auslandsankunft gerechnet hatten, schnell abgefertigt. Nach weiteren 20
Minten hatte RyanAir zwei Reisebusse organisiert, die uns dann sicher
nach Memmingen brachten. Hatten wir auf dem Weg von Friedrichshafen
nach Memmingen zunächst noch sonniges Wetter, so zeigte sich in
Memmingen schnell, warum hier kein Flugzeug starten oder landen konnte.
Es herrschte dichter Hochnebel, der zum Teil bis in die Baumwipfel
herunter reichte.
Für das Wetter in Memmingen kann man RyanAir nicht verantwortlich
machen. Alles weitere wurde von RyanAir zu unserer vollsten
Zufriedenheit gemanagt! Danke Käptn Ryan, Danke RyanAir!